Über Uns

Das Frauenhaus Herford e.V. wurde am 1. Mai 1980 als Projekt der autonomen Frauenbewegung gegründet und ist heute eine professionelle Institution mit feministischen Grundwerten. Es ist eine von Frauen geführte Organisation mit transparenten Strukturen und schätzt Solidarität sowie einen wertschätzenden Umgang miteinander.

Das Frauenhaus Herford e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sowohl politisch als auch konfessionell unabhängig ist und selbstverwaltet arbeitet. Die Trägerin des Frauenhauses ist der Verein Frauenhaus Herford e.V.

Die Mitarbeiterinnen des Frauen-, Mädchen- und Jungenbereichs setzen sich aus Diplom-Pädagoginnen und Diplom-Sozialpädagoginnen zusammen. Sie verfügen darüber hinaus über zusätzliche Qualifikationen im Bereich der Traumapädagogik, Krisenintervention, frauenspezifischen und systemischen Beratung sowie kreativen Kinder- und Jugendlichentherapie.

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Die Würde des Menschen ist unantastbar

(GG Artikel 1 Absatz 1)

Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.

(GG Artikel 2 Absatz 2)

Dieses Recht für Frauen und Kinder zu sichern und wiederherzustellen, ist die Aufgabe der Frauenhäuser.

Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Schicksal, sondern entsteht aufgrund der Ungleichheit der Geschlechterverhältnissen in unserer Gesellschaft, welche auf geschlechtsspezifisch hierarchischen Macht- und Herrschaftsverhältnissen beruht.

Grundhaltung und Konzept

Das Frauenhaus Herford e.V. ist ein autonomes Frauenhaus. Wir sind weder religions- noch parteipolitisch gebunden und selbstverwaltet.

Wir arbeiten feministisch und parteilich für Frauen und Kinder und stehen gegen jegliche Formen von Gewalt, gesellschaftliche Machtstrukturen und Hierarchien.

Wir leiten das Frauenhaus bewusst und gewünscht ohne Leitung oder Chefin, sondern im Team, mit einer Haltung von Würde, Wertschätzung, Respekt und Anerkennung jeder Kollegin und jeder Frau und jedem Mädchen, oder Jungen gegenüber, die in unserm Haus leben.

Gleichberechtigt ist jede Kollegin mit ihren Fähigkeiten und Stärken so eingesetzt, dass es für unser Frauenhaus und für die in unserem Haus lebenden Frauen und Kinder die größte Effektivität hat. Daher sind zwei Kolleginnen, neben der pädagogischen Arbeit, insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit und zwei Kolleginnen insbesondere für die Verwaltungsarbeit eingesetzt.

Unser pädagogisches Konzept basiert auf einem traumapädagogischen Ansatz.

Frauen und Kinder, die in unser Haus kommen, befinden sich weitestgehend in schweren Krisensituationen, häufig nicht nur im Akuttrauma, sondern oftmals in langjährigen Entwicklungstraumata, welche leider oftmals schwere Folgen haben.

Traumapädagogik ist Bindungspädagogik. Daher basiert unser traumapädagogisches Konzept in erster Linie auf einer Haltung der „Professionellen Nähe“. Unser Bindungsverständnis erfordert Präsenz, Verfügbarkeit und Feinfühligkeit. Ausgehend, von dem „Konzept des guten Grundes“, ordnen wir jedes Verhalten sinnhaft, in ein wertschätzendes verstehen, versorgen und einer Haltung der Würdigung dessen, was ist, ein.

Die klassischen Absichten hinter Trauma basiertem Verhalten sind:

Widererlangen von Macht und Kontrolle, Schutz vor neuen Gefahren, Vermeidung von Schmerz und Überlebenssicherung.

Daher ist unser pädagogisches Ziel für alle Frauen und Kinder, die in unserem Haus ankommen, Stabilisierung.

Dies erfordert somit Sicherheit und Struktur und darum haben wir immer wiederkehrende Elemente in den Wochenablauf eingebaut, z. Teil auch Dank des Projektes der BiA Frauen: ***

  • Klangentspannung
  • Bewegungsangebote
  • Sprachkurs
  • Kuscheltiersprechstunde für Kinder
  • Hausversammlung
  • gemeinsames Kochen
  • regelmäßige Beratungsangebote
  • Bewegungs- und Aktionsangebot für Kinder

Wir haben es uns in unserem Konzept zur Aufgabe gemacht, jede Frau, jedes Mädchen, jeden Jungen unter der Fragestellung zu begrüßen „Was braust Du?“ mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe und der größtmöglichen Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung, für ein Leben ohne Angst und Gewalt! In dem Bewusstsein seiner eigenen Grenzen und der Würdigung dieser!

Auftrag und Ziel

Wir bieten Anonymität, Sicherheit und schnelle, unbürokratische Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder. Die Arbeit orientiert sich an einer feministischen Gesellschaftsanalyse und ist parteilich für Frauen und ihre Kinder.

Die Mitarbeiterinnen arbeiten nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ und beraten anhand der Grundsätze feministischer Beratung. Hierbei geht es darum, mit der Frau gemeinsam einen Weg aus der erlebten Gewalt hin zu einem selbstbestimmten Leben ohne Gewalt zu finden. Jede Frau hat ihren eigenen Weg und ihr eigenes Tempo, d.h. sie entscheidet selbst über ihre weiteren Schritte und bestimmt auch, wie schnell sie gehen kann.

Den betroffenen Frauen wird eine ganzheitliche Beratung angeboten, deren Ziel es ist, materielle und rechtliche Grundlagen zu klären und sicherzustellen, sowie eine Stabilisierung und Wiedererlangung der sozialen und persönlichen Ressourcen zu ermöglichen. Bei der Ankunft der Frauen im Haus steht aber zunächst die Stabilisierung der Frau im Mittelpunkt der Beratung.

Das Ziel dieser Hilfe ist die Förderung eines selbstbestimmten Lebens ohne Gewalt für Frauen und Kinder. Wir helfen Frauen dabei, eine langfristige Lösung aus der Gewaltbeziehung zu finden und sich (mit ihren Kindern) neu zu orientieren. Das Frauenhaus stellt dabei den Frauen und Kindern einen geschützten Raum für diese Übergangssituation zur Verfügung, in dem sie die Möglichkeit haben, sich angstfrei zu bewegen und zu agieren.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt der Frauenhausarbeit. Da wir davon ausgehen, dass Gewalt gegen Frauen gesellschaftliche Ursachen hat, setzen wir uns dafür ein, dass sich die gesellschaftlichen Bedingungen für Frauen verbessern. Das Ziel ist dabei, die Gewalt im Geschlechterverhältnis und im sozialen Nahraum zu verringern. Deshalb arbeiten wir mit unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen auf kommunaler sowie Landes- und Bundesebene zusammen und gestalten aktiv die erforderlichen Hilfesysteme.

Die Mitarbeiterinnen des Frauenhaus Herford e.V. sind deshalb unter anderem Mitglied des Fachforums Häusliche Gewalt des Kreises Herford. Darüber hinaus ist das Frauenhaus mit anderen autonomen Frauenhäusern in ganz NRW durch die Landesarbeitsgemeinschaft autonomer Frauenhäuser NRW (LAG NRW) vernetzt. Durch die Vernetzung der Autonomen Frauenhäuser in der LAG NRW kann das Ziel der Ächtung von Gewalt gegen Frauen und Kinder wirksam verfolgt werden.

Des Weiteren veranstalten die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses regelmäßig Vortrags- und Informationsveranstaltungen für interessierte Menschen.

Praktikum

Es besteht die Möglichkeit ein Blockpraktikum von mindestens 4 Wochen im Rahmen eines Fachhochschul- oder Hochschulstudiums bei uns zu absolvieren. Interessierte Frauen ab 21 Jahren können sich bei Interesse per e-Mail oder telefonisch an uns wenden.